Unter dem Motto „Unfähig und maßlos? - Banken und Manager im Zwielicht“ diskutierten heute im ARD-“Presseclub“ bei Volker Herres (NDR) wieder zahlreiche Pressevertreter über die Auswirkungen der Bankenkrise und den Fall Zumwinkel. Zu Gast waren Joachim Dorfs (Stuttgarter Zeitung), Heike Göbel (FAZ), Rüdiger Jungbluth (Die Zeit) und Birgit Marschall (FTD). Marschall betonte die neue Dimension der Fahndung, angesichts 1000 verdächtiger Steuerhinterzieher und sprach in dem Zusammenhang von einem wahren „Wirtschaftskrimi“. Heike Göbel bezeichnete das Vorgehen des Staats, der etwa 5 Millionen Euro für entsprechende Daten gezahlt hatte, als in Ordnung. Joachim Dorfs hingegen kritisierte das Vorgehen und stellte die Frage, ob der Staat wirklich 5 Millionen für gestohlene Daten zahlen dürfe. Einig ist man sich hingegen größtenteils über die Vorbildfunktion der Wirtschaftsführer. Zumwinkel galt bisher als Vorzeigemanager, als einer von den Guten, so Birgit Marschall. Denoch seien Betrug und Steuerhinterziehung ein gesellschaftliches Problem, so der Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung Joachim Dorfs. Er forderte in diesem Zusammenhang einen „Aufstand der Anständigen“. Einen Generalverdacht gegenüber Wirtschaftsführern hält Birgit Marschall allerdings für sehr gefährlich. Steuerhinterziehung sei schließlich kein neues Thema und man dürfe auch im Zusammenhang mit der Bankenkrise nicht das ganze wirtschaftliche System in Frage stellen. Im Bezug auf die Bankenkrise forderte Heike Göbel, der Staat hätte am Beispiel der IKB ein Exempel statuieren müssen. Der Staat könne nicht immer finanziell einspringen, so die FAZ-Redakteurin. Rüdiger Jungbluth rechnet aufgrund der Debatte mit einem weiteren gesellschaftlichen Schritt nach links.
Sonntag, 17. Februar 2008
Ein wahrer Wirtschaftskrimi
Unter dem Motto „Unfähig und maßlos? - Banken und Manager im Zwielicht“ diskutierten heute im ARD-“Presseclub“ bei Volker Herres (NDR) wieder zahlreiche Pressevertreter über die Auswirkungen der Bankenkrise und den Fall Zumwinkel. Zu Gast waren Joachim Dorfs (Stuttgarter Zeitung), Heike Göbel (FAZ), Rüdiger Jungbluth (Die Zeit) und Birgit Marschall (FTD). Marschall betonte die neue Dimension der Fahndung, angesichts 1000 verdächtiger Steuerhinterzieher und sprach in dem Zusammenhang von einem wahren „Wirtschaftskrimi“. Heike Göbel bezeichnete das Vorgehen des Staats, der etwa 5 Millionen Euro für entsprechende Daten gezahlt hatte, als in Ordnung. Joachim Dorfs hingegen kritisierte das Vorgehen und stellte die Frage, ob der Staat wirklich 5 Millionen für gestohlene Daten zahlen dürfe. Einig ist man sich hingegen größtenteils über die Vorbildfunktion der Wirtschaftsführer. Zumwinkel galt bisher als Vorzeigemanager, als einer von den Guten, so Birgit Marschall. Denoch seien Betrug und Steuerhinterziehung ein gesellschaftliches Problem, so der Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung Joachim Dorfs. Er forderte in diesem Zusammenhang einen „Aufstand der Anständigen“. Einen Generalverdacht gegenüber Wirtschaftsführern hält Birgit Marschall allerdings für sehr gefährlich. Steuerhinterziehung sei schließlich kein neues Thema und man dürfe auch im Zusammenhang mit der Bankenkrise nicht das ganze wirtschaftliche System in Frage stellen. Im Bezug auf die Bankenkrise forderte Heike Göbel, der Staat hätte am Beispiel der IKB ein Exempel statuieren müssen. Der Staat könne nicht immer finanziell einspringen, so die FAZ-Redakteurin. Rüdiger Jungbluth rechnet aufgrund der Debatte mit einem weiteren gesellschaftlichen Schritt nach links.
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