Montag, 28. April 2008

Muss Frank wirklich gehen?


Spiegel-Geschäftsführer Mario Frank steht Medienberichten zu Folge vor seiner Ablösung. Nachfolger soll Matthias Schmolz werden, sollte Mit-Eigentümer Gruner + Jahr in den nächsten Tagen zustimmen. Die Mitarbeiter werfen Frank nach mangelndes Verständnis für die Kultur des Hauses vor. Der Manager war Anfang 2007 von GJ ("Sächsische Zeitung") zum "Spiegel" gewechselt - und hatte rasch Kritik auf sich gezogen.

Freitag, 25. April 2008

BND ein "Sauladen"?

Die Meldung über die Bespitzelung der Spiegel-Journalistin Susanne Koelbl hat eine hitzige Debatte über den BND ausgelöst. Das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages (PKG) hat dem BND-Chef Ernst Uhrlau das Misstrauen ausgesprochen, ihn allerdings nicht zum Rücktritt aufgefordert. Spiegel-Chefredakteur Georg Mascolo will nun Staatsanwaltschaft und Verfassungsgericht einschalten und die Überwachung der Journalistin juristisch überprüfen lassen. "Als deutsche Staatsbürgerin ist Susanne Koelbl Grundrechtsträgerin, als Journalistin gilt für sie eine besondere Schutzbedürftigkeit", so Mascolo in einer Erklärung. Ursprüngliches Überwachungsziel des BND war der Afghanische Wirtschaftsminister Amin Farhang, mit dem Koelbl im E-Mailkontakt stand.

Montag, 21. April 2008

FT unterstützt Obama

Die Finacial Times hat ihre Wahl- empfehlung für den Kandidaten der Demokraten Barack Obama bekanntgegeben und distanziert sich damit deutlich von Herausforderin Hillary Clinton. "Nach der Wahl in Pennsylvania am Dienstag sollten die Demokraten schnellstmöglich Obamas Nominierung bestätigen. Nicht nur, weil sein Vorsprung bei den gewählten Parteiabgeordneten nicht mehr einzuholen ist und der Wahlkampf zu einem schnellen Ende geführt werden sollte, sondern auch weil er der bessere Kandidat ist", so das Blatt. Für Clinton hingegen heißt es: "Zu viele Kurskorrekturen, zu wenig Kurs." Obama habe einen hervorragenden Wahlkampf geführt. "Er hat seine Gegnerin in Organisationsfragen geschlagen, hat mehr Geld gesammelt und nicht nur unentschlossene Demokraten, sondern das ganze Land davon überzeugt, dass er liebenswerter, aufrichtiger und vertrauenswürdiger ist."

Donnerstag, 17. April 2008

Jugend soll mehr Zeitung lesen

Der Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann, startet am heutigen Donnerstag die "Nationale Initiative Printmedien - Zeitungen und Zeitschriften in der Deomokratie". Mit der Initiative möchte man Kindern und Jugendlichen den Wert von Zeitungen und Zeitschriften als politische Leitmedien vermitteln und das Bewusstsein für die Bedeutung einer freiheitlichen Medienordnung für die Demokratie wecken. "Die Nutzung von Printmedien ist gerade bei jungen Leuten seit Jahren stark rückläufig. Ich sehe dies in direktem Zusammenhang zu sinkender Lesefähigkeit und zurückgehendem Interesse an gesellschaftspolitischen Fragen. Dem möchte ich gemeinsam mit den Initiativpartnern entgegenwirken", so der Staatsminister. Partner sind neben dem Kulturstaatsminister der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), der Verband Deutscher Lokalzeitungen (VDL), der Bundesverband Presse-Grosso, der Deutsche Presserat, der Verband Jugendpresse Deutschland (JPD), die Stiftung Presse-Grosso, der Deutsche Journalistenverband (DJV), die Deutsche Journalistenunion/ver.di (dju), die Stiftung Lesen und die Bundeszentrale für politische Bildung.

Mittwoch, 16. April 2008

Rationalisierung bei "Le Monde"

Krise bei der französischen Tageszeitung Le Monde. Die Betriebsleitung hatte Anfang April einen rigorosen Sparplan für den Verlag vorgestellt. 130 Stellen sollen gestrichen werden, davon 90 Stellen bei den Journalisten. Zudem plant der Vorstand den Verkauf verschiedener Magazine. Aus diesem Grund streikten am Montag die Beschäftigen der Le Monde. Die Tageszeitung ist am Dienstag nicht erschienen. Es handelte sich dabei um den ersten Streik in der Zeitung in eigener Angelegenheit seit der Gründung der Zeitung 1944. Der Protest soll auch in den kommenden Tagen weitergehen. Während sich Telerama unmittelbar dem Ausstand anschloss, wollen die übrigen Magazine der Gruppe wie etwa Courrier International und La Vie am heutigen Mittwochnachmittag in einer Generalversammlung über das weitere Vorgehen entscheiden. Die hoch verschuldete Verlagsgruppe will durch den Verkauf der Zeitschriften "redaktionelle Prioritäten" setzen, um bis 2010 wieder ausgeglichen zu bilanzieren, so Geschäftsführer Eric Fottorino am Dienstag.

Montag, 14. April 2008

IVW: Stern verliert, Spiegel bleibt stabil

Der Stern (Gruner+Jahr) fällt in der aktuellen IVW-Analyse (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.) erstmals unter die Millionenauflage. Lag das Blatt im Vorjahreszeitraum noch rund 12.500 Exemplare über der Millionenmarke, so sind es nun rund 981.016 Hefte, die verkauft wurden. Beim Magazin Der Spiegel blieb die Auflage der Zeitschrift gegenüber dem Vorjahresquartal konstant. Lediglich 101 Hefte weniger wurden abgesetzt. Stabil blieb auch der Abverkauf bei Condé Nast-Aushängeschild Vanity Fair gegenüber dem vierten Quartal 2008. Beim Focus ging es in diesem Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum wieder leicht nach unten. Um 2,5 Prozent sank die Auflage, die nun bei 704.976 Exemplaren liegt. Mehr Infos und Zahlen finden Sie bei IVW oder dwdl.de

Netz-gegen-Nazis

Die Wochenzeitung "Die Zeit" startet am 5. Mai mit der Online-Plattform NETZ-GEGEN-NAZIS.de ein groß angelegtes Projekt gegen Rechtsextremismus. Hier können die User in einem großen Forum ihre Erfahrungen im Alltag einbringen und sich untereinander austauschen. Mitinitiatoren sind der Deutsche Fußball-Bund, die DFL Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Feuerwehrverband mit der Deutschen Jugendfeuerwehr. TV-Partner ist das ZDF, Online-Partner sind die großen Communities studiVZ, schülerVZ und meinVZ. Als erste Partneraktionen stellen die DFL Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund ganze Spieltage unter das Motto NETZ GEGEN NAZIS: Die DFL Deutsche Fußball Liga widmet den 32. Spieltag der Bundesliga und der 2. Bundesliga dem Projekt.

Sonntag, 13. April 2008

Steinbrück im Wahlkampf?

Immer wieder Sonntags treffen sich bei Volker Herres (NDR) im Presseclub zahlreiche Pressevertreter um mit ihm über die aktuellen Geschehnisse aus der Politik zu diskutieren. Unter dem Motto "Steinbrücks Drohung - Der Streit um den Haushalt" waren an diesem Sonntag Bascha Mika (taz), Donata Riedel (Handelsblatt), Stephan-Andreas Casdorff (Tagesspiegel) und Sergej Lochthofen (Thüringer Allgemeine) zu Gast. Stephan-Andreas Casdorff erklärte, Steinbrück könne durchaus verletzend sein, sei aber auch schnell im Verstand. Man müsse sich durchaus Gedanken machen, ob man Wohltaten, wie die Rentenerhöhung, verteilen wolle oder eine ausgeglichenen Haushalt bis 2011 schaffen möchte. Man müsse entscheiden, "was wichtig und was weniger wichtig ist". Steinbrück leiste mit seiner Arbeit schließlich auch etwas für die zukünftigen Generationen, so der Chefredakteur des Tagesspiegels. Bascha Mika kritisierte hingegen die Arroganz und Eitelkeit des Finanzministers. Sergej Lochthofen kritisierte Steinbrücks Verhalten ebenfalls als Wahlkampf-Taktik.

Samstag, 12. April 2008

Keine Ende in Sicht

Wolfgang Blau, Chef von Zeit-Online, hat vor Kurzem eine Diskussion um die Zukunft der Tageszeitungen gestoßen. Er hatte bei einer Podiumsdiskussion der DPA-Tochter News Aktuell in Hamburg gesagt: "Wir werden es bald erleben, dass sich große deutsche Tageszeitungen für einen wöchentlichen Erscheinungsrhythmus entscheiden." Eine Befragung des Fachmagazins Horizont brachte nun folgendes Ergebnis:

Freitag, 11. April 2008

Feindbild Journalist

Der Tagesspiegel (Holtzbrinck) veröffentlichte heute einen Beitrag über das momentan angespannte Verhältnis zwischen der chinesischen Bevölkerung und westlichen Journalisten. "Bis vor kurzem wurden Journalisten aus Deutschland in China noch geschätzt. Nun stehen sie im Mittelpunkt einer regelrechten Kampagne der chinesischen Medien gegen westliche Journalisten.", so das Blatt. "Im Fernsehen laufen Sondersendungen darüber, wie einseitig und falsch die West-Medien über China, den Tibet-Konflikt und den Fackellauf berichten." Im Internet würden Telefonnummern und Privatadressen westlicher Journalisten veröffentlicht, mit dem Aufruf, sie zu beschimpfen. ARD-Korrespondent Jochen Graebert in Peking sieht den Grund dieser Wut in dem verletzten Stolz der Chinesen. „Dass so kritisch hingeschaut wird, war nicht eingeplant. Sie sind schockiert, fürchten um ihren Erfolg und reagieren mit Wut und Trotz.“, so der ARD-Korrespondent.

Donnerstag, 10. April 2008

Deutsche Post plant Zeitungstitel

Post-Vorstand Jürgen Gerdes will in den Markt für überregionale Wochentitel einsteigen und mit einem wöchentlichen Spezial-Titel über Internet, Telekommunikation und Computer die Zeitungsverleger frontal angreifen. Das sagte Gerdes der FTD. Zwar muss das Print-Projekt des Brief- und Logistikkonzerns erst noch vom Vorstand abgesegnet werden, doch Gerdes gibt sich optimistisch. Wer die neue Post-Zeitung produziert, lässt er allerdings offen. Allerdings zieht Gerdes noch Wochenpublikation mit einer Mischung aus redaktionellen Inhalten und reichlich Werbung in Betracht. "Auf den Automobilsektor haben wir intensiv ein Auge geworfen", so der Post-Manager.

Dienstag, 8. April 2008

"Washington Post" als großer Gewinner

Die Washington Post bekam heute in New York sechs der insgesamt 15 Journalistenpreise überreicht - darunter die Goldmedaille für einen hervorragenden "Dienst an der Öffentlichkeit". Weitere Preise in der Kategorie Journalismus gingen unter anderem an die New York Times, die Chicago Tribune, den Boston Globe und die Nachrichtenagentur Reuters. Auch dem US-Rockmusiker Bob Dylan und dem amerikanische Komponisten David Lang überreichte man einen Musikpreis. Der Pulitzer-Preis ist eine der wichtigsten Auszeichnungen für Journalisten und Schriftsteller in den USA. Er wird in mehr als 20 Kategorien verliehen und ist mit jeweils 10.000 Dollar (rund 6400 Euro) dotiert.

Augstein zeigt Interesse an "Freitag"

Jakob Augstein, zweitjüngster Sohn des verstorbenen Rudolf Augstein (Spiegel), verhandelt, Gerüchten zu Folge, mit der linken Wochenzeitung "Freitag" über einen Kauf. Sicher scheint aber, dass der 40-Jährige an einem jüngeren Wochenformat arbeitet. Jakob Augstein schrieb zehn Jahre für die Süddeutsche Zeitung, kaufte 2004 den kleinen Berliner Verlag Rogner & Bernhard und schreibt nebenher für die Wochenzeitung Die Zeit.

Sonntag, 6. April 2008

Ende der Bescheidenheit

Der ARD-"Presseclub" diskutuerte heute bei Volker Herres unter dem Motto "Mehr Lohn, mehr Rente, mehr Arbeit - Das Ende der Sparpolitik?" über die aktuellen Entwicklungen in der Arbeits- und Sozialpolitik. Zu Gast waren Stephan Hebel (Frankfurter Rundschau), Maike Rademaker (Financial Times Deutschland), Ulrich Reitz (WAZ) und Dorothea Siems (Welt). Maike Rademacher sprach von einem "Ende der Bescheidenheit", dennoch dürfe man einen möglichen Abschwung, der alle treffen würde, nicht verharmlosen. Dorothea Siems äußerte sich ähnlich. Angesichts der Lohnabschlüsse in öffentlichen Dienst und hätte sie für Einmalzahlungen plädiert, so Siems. Stephan Hebel wertete vorallem die Erhöhung des AG I und die anstehende Rentenerhöhung als falsch und populistisch.

Freitag, 4. April 2008

"Newsweek" entlässt Mitarbeiter

Das amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek (Washington Post) entlässt 111 seiner bisherigen Mitarbeiter, das berichtet das Wall Street Journal am heutigen Freitag. Zum einen sollen durch die Entlassungen die Kosten gesenkt werden, zum anderen plane man neue Strategien für das Objekt.

Donnerstag, 3. April 2008

WAZ wird 60

Zum 60. Geburtstag der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) erscheint die Regionalzeitung heute mit einer 116-seitigen Sonderausgabe. Darin erzählt Verlegerin Annelise Brost von der Geburtsstunde der Zeitung, darüber hinaus enthält die Beilage Berichte über historische Ereignisse und Innenansichten des Verlags. Eine Woche später, am 10. April, folgt eine Sonderbeilage mit den besten Bildern der "WAZ"-Fotografen.

Doppeltitel und mehr Kolumnen

Die Wochenzeitung Die Zeit erscheint am heutigen 3. April mit einer von Georg Baselitz gestalteten Titelseite. Sein Bild, kündigt die Titelgeschichte an: „Warum ist die deutsche Kunst so erfolgreich?“. Leitartikel und Ankündigungen aus dem Inhalt finden sich in dieser Ausgabe einmalig auf der zweiten Titelseite (Seite 3). „Die Zeit stellt ihr Erscheinungsbild von heute an nicht auf dem Kopf, aber entwickelt es konsequent weiter. Mit einem Neuaufbau der Seiten und vielen neuen Kolumnen wollen Redaktion und Artdirektion die Leser vor allem besser durchs Blatt führen“, so Chefredakteur Giovanni di Lorenzo in seinem Editorial.

Mittwoch, 2. April 2008

Neue Pläne beim "Manager Magazin"

Das Manager Magazin (Spiegel) will weiter ausbauen. In einem Gespräch mit dem Magazin Horizont erklärte der seit Jahresanfang verantwortliche Verlagsleiter Michael Voss, er überlege im Online-Bereich die bisher geschlossene, kostenpflichtige „Manager Lounge“-Community mit reduzierten Leistungen für alle User zu öffnen. Auch international soll das Objekt wachsen. Bisher ist das „Manager Magazin“ nur in Ungarn und Polen am Markt. „Wir prüfen zur Zeit, wie wir in Polen noch weiter wachsen können – zum Beispiel durch die Beteiligung an oder die Kooperation mit einem zu uns passenden wirtschaftsorientierten Titel“, erklärte Voss. Außerdem sondiere er weitere ost- und südeuropäische Märkte.

Dienstag, 1. April 2008

FR-Online baut aus

Die "Frankfurter Rundschau" baut ihr Online-Portal weiter aus. "Ein Jahr nach der Umstellung der Zeitung ist der Online-Bereich unsere zentrale Baustelle", sagt Uwe Vorkötter, Chefredakteur der "Frankfurter Rundschau", dem Magazin DWDL. Die Website sei "in manchen Bereichen entwicklungsfähig". Vorkötter nennt konkret Videoinhalte und lokale Berichterstattung. Letztere habe man im vergangenen Jahr in der Zeitung gestärkt und will sie jetzt auch online ausbauen.

Aust als Senator in Hamburg

Stefan Aust, ehemaliger Chefredakteur beim "Spiegel", soll Senator in der künftigen schwarz-grünen Stadtregierung der Stadt Hamburg werden. Der regierender Bürgermeister Ole von Beust bestätigte entsprechende Informationen. Das Resort soll vorallem die Gebiete "Gleichstellung der Frau", "Förderung des Pferdesports" und "Alternativen zur Windenergie" umfassen. Aus Kostengründen soll Austs Posten von VW-Aufsichtsrats-Chef Ferdinand Piech gesponsert werden, heißt es.
 

kostenloser Counter